Kleines Wissensmanagement-Lexikon


Das Sammeln von Erfahrungen und Informationen, die Weitergabe des eigenen sowie überlieferten Wissens und damit die Vermehrung unseres Wissensschatzes gehören seit Jahrtausenden zur Kultur der Menschheit.
Dementsprechend haben sich unzählige Methoden und Praktiken herausgebildet, die unseren Umgang mit Wissen, Erkenntnissen und Informationen prägen. Erst in den letzten Jahrzehnten wurde – mit dem Fokus auf Anwendungen in der Industriegesellschaft – genauer untersucht, wie sich Wissen systematisch erfassen, weitergeben und zur gemeinschaftlichen Anwendung bringen lässt.
Gleichzeitig entstand eine Vielzahl von Begriffen, die teilweise ganz neue Ansätze beschreiben, manchmal aber auch nur vorhandene Methoden in den Wissensmanagement-Kontext stellen.
Trends im WissensmanagementHierzu empfehlen wir die Studie: Wissensmanagement-Trends 2014-2023: Was Anwender nutzen und Visionäre erwarten Die Trend-Studie der Pumacy Technologies AG liefert eine Antwort darauf, welche Wissensmanagement-Ansätze im Praxiseinsatz in den kommenden Jahren Aussicht auf Erfolg haben.

Begriffserklärungen zum Wissensmanagement

  • Wissen: In der Philosophie häufig als gerechtfertigte, wahre Meinung definiert. In der Praxis stellt sich eher die Frage, was Wissen von bereits verfügbaren (und vergleichsweise einfach zu verwaltenden) Informationen oder Daten unterscheidet: Wissen bezieht sich dann vor allem auf die persönlichen Erfahrungen der beteiligten Personen, auf den Zweck oder Kontext einzelner Informationen (also auf die in der jeweiligen Situation wichtigen Informationsschnipsel) oder auf das „Warum“, das hinter Entscheidungen, Abläufen oder Organisationsstrukturen steckt.
    • Implizites Wissen: Wissen, das nicht verschriftlicht wurde, sondern unausgesprochen in den Köpfen der beteiligten Personen, in Abläufen oder anderen Organisationsstrukturen vorliegt. Die Verschriftlichung oder Weitergabe von implizitem Wissen ist – obwohl grundsätzlich wünschenswert – mit einem Wissensverlust verbunden.
    • Explizites Wissen: Schriftlich dokumentiertes Wissen, z.B. in Form von Publikationen, Regeln, Erfahrungsberichten oder Anleitungen. Die Explizierung von Wissen ist Voraussetzung, um Wissen mit IT-Systemen zu speichern oder zu kommunizieren.
  • Wissensmanagement: beschreibt die Gesamtheit der Aktivitäten, die die Identifikation, Verteilung, Entwicklung, Nutzung und Sicherung des relevanten Wissens sicherstellen – kurz: den geplanten, systematischen Umgang mit Wissen, egal ob in einem Unternehmen, in einer öffentlichen Einrichtung oder im privaten Gebrauch
  • Wissensziele: legen fest, auf welcher Ebene (normativ, strategisch, operativ) welche Fähigkeiten aufgebaut werden sollen
  • Wissensidentifikation: beinhaltet die Analyse und Beschreibung des Wissensumfelds, d.h. Überblick über interne und externe Daten, Informationen und Fähigkeiten
  • Wissenserwerb: beschreibt die Ausschöpfung des Potenzials verschiedener Wissensquellen (z.B. Experten, Kooperationen, Partner, Lieferanten, Kunden etc.)
  • Wissensentwicklung: beschreibt die Managementanstrengung, Fähigkeiten zu entwickeln und aufzubauen, die im Unternehmen bisher noch nicht existieren
  • Wissensverteilung: beschreibt die sinnvolle Verbreitung von vorhandenem Wissen innerhalb des Unternehmens
  • Wissensnutzung: stellt den produktiven Einsatz organisationalen Wissens sicher
  • Wissensbewahrung: beinhaltet die gezielte Bewahrung von Erfahrungen, Fähigkeiten und Informationen
  • Wissensbewertung: beinhalten Methoden zur Messung normativer, strategischer und operativer Wissensziele
  • Kollektives Wissen: beschreibt die effiziente Kombination von verschiedenen Wissensbestandteilen und Wissensträgern zur kollektiven Problemlösung und ist somit mehr als die Summe individuellen Wissens
  • Organisationale Wissensbasis: sind individuelle und kollektive Wissensbestände und Informationsbestände zur Problemlösungs- und Handlungskompetenz
  • Organisationales Lernen: beschreibt die Veränderung der organisationalen Wissensbasis sowie die Erhöhung der organisationalen Problemlösungs- und Handlungskompetenz
  • Expertenverzeichnis: die Expertise und Fähigkeit zur Problemlösung einzelner Mitarbeiter wird beschrieben und einer Auflistung von typischen Problemen zugeordnet (ähnlich wie „Gelbe Seiten“); der Zugriff auf interne Expertise wird vereinfacht
  • Wissens(land)karten: sind graphische Darstellungen von Wissensgebieten, z.B. Wissensträgern, Wissensbeständen, Wissensquellen oder Wissensstrukturen einer Organisation. Anstelle einer echten Landkarte werden häufig Mindmaps oder ähnliche Netzwerkdiagramme verwendet
  • Lessons Learned: sind Projekterfahrungen oder Erfahrungsberichte, die beschrieben und aufbereitet werden, Teams in zukünftigen Projekten als Hilfe zu dienen
  • Best Practices: beinhalten Erfolgsmethoden, die aus früheren Erfahrungen gewonnen wurden (ähnlich einer systematischen Anleitung oder einem Kochrezept für wiederkehrende Problemstellungen)
  • Workflow: beschreibt einen in der Regel IT-unterstützten Ablauf von Aktivitäten und beinhaltet alle zur Koordination beteiligte Rollen, Aufgaben, Zusammenhänge, Bedingungen, Zeiten und Umgebungen
  • Cloud-Computing: ist ein Modell, welches Rechnerressourcen (z. B. Netze, Speichersysteme, Anwendungen und Dienste), die zuvor auf dem lokalen Rechner betrieben wurden, im Internet oder Intranet über technische Schnittstellen zur Verfügung stellt und diese somit jederzeit von überall zugreifbar macht
  • Software as a Service (SaaS): ist ein Verkaufsmodell von Software-Anbietern, die ihre Software – inklusive Wartung und Administration – der Software im Internet zur Verfügung stellen; der Kunde bezahlt für die Nutzung im Internet, ohne die Software lokal installieren zu müssen
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